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Yoga ist….

Yoga ist eine der ältesten Lehren und Methoden, die sich mit der Gesamtheit des Menschen – Körper, Geist und Seele – und seiner Harmonie und Einheit beschäftigt. Yoga bedeutet das Erreichen einer ganz bestimmten Qualität unseres Geistes. Die Quelle des Yoga bildet der ca. 2000 Jahre alte berühmte Text über Yoga, dem sogenannten Yoga Sutra des Patanjali, des größten Wissenschaftlers des Innen. Was im Mittelpunkt von Patanjalis Betrachtungen steht, ist unser Geist – seine Funktionsweise, sein Einfluss auf unser Leben, seine Begrenzungen, aber auch seine Möglichkeiten.

Yoga ist keine Religion, es ist eine Wissenschaft des Innen, es ist eine Disziplin. Disziplin soll so verstanden werden, in sich selbst Ordnung zu schaffen.  So wie die Wissenschaft das Experiment fordert, fordert Yoga die Erfahrung. Experiment bedeutet, dass du etwas im Außen, und Erfahrung bedeutet, dass du etwas im Inneren tust. Keine Überzeugung, keinerlei Glaube, nur der Mut, in die eigene Erfahrung zu gehen.

Yoga ist keineswegs nur körperlich, er ist zellulär, geistig, intellektuell und spirituell.

Das Zentrum von Patanjalis Lehre sind die acht Stufen des Yoga (Ashtanga Marga  – achtgliedriger Pfad):

  1. Yama – Selbstbeherrschung, dem Leben eine Richtung geben, Brücke zwischen dir und den anderen
  2. Niyama – unsere Haltung gegenüber uns selbst
  3. Asana – Körperhaltung der Entspannung, Praxis der Körperübungen
  4. Pranayama – bewusste  Atmung, Brücke vom Äußeren (Körper) zum Inneren (Geist)
  5. Pratyahara – Umkehr, Rückkehr, Einkehr – die Wendung nach innen, das Nach-Innen- Richten der Sinne, Tor vom Äußeren zum Inneren
  6. Dharana – Versenkung, Konzentration
  7. Dhyana – Meditation, Brücke zwischen Geist und Seele
  8. Samadhi – Erfüllung- alles ist erreicht

Patanjali nennt sie sowohl Stufen als auch Glieder. Stufen sind sie insofern, als das eine in der Gesamtentwicklung  auf das andere folgt. Aber sie sind eben nicht nur Stufen, sondern auch Glieder – nämlich verbunden und in Wechselwirkung im Yoga-Körper.

Ashtanga Yoga ist ….

K. Pattabhi Jois (1915 – 2009) war von 1927 bis 1945 einer der frühen Schüler von T. Krishnamacharya und gilt als bedeutender Vertreter des Hatha-Yoga. Das von ihm gelehrte Hatha-Yoga-System, das heute unter dem Namen „Ashtanga Yoga“ bzw. „Ashtanga (Vinyasa) Yoga“ bekannt ist, hat er selbst von Krishnamacharya gelernt. K. Pattabhi Jois bezog sich außerdem auf Krishnamacharyas vinyasa krama Prinzip. Der Name „Ashtanga Yoga“ verweist auf den achtgliedrigen Pfad des Patanjali (Raja Yoga), der den geistigen Hintergrund seines Systems aus Asana (ruhige Körperstellung) und Pranayama (Atemübungen), bildet.


In der Literatur wird Ashtanga Vinyasa Yoga auch als Ashtanga Yoga geführt und es scheint, als ob die Namensgleichheit mit Patanjali’s Ashtanga Yoga gewollt gewählt wurde. Maehle (2007, S.1) schreibt diesbezüglich in seiner Einleitung: „I asked the Ashtanga master K. Pattabhi Jois about the Vinyasa method: ‚This is Patanjali Yoga‘ he pointed out … Yoga Sutra and the vinyasa method are really only two sides of the same coin“.

 „Guruji“ (Guru = Lehrer; ji = Respektsform), wie er von seinen SchülerInnen liebevoll genannt wurde, war bis zu seinem Tod die Autorität für Ashtanga Yoga und weltweit eine lebende Legende.

Yoga is 99% practice, 1% theory – practice, practice, practice … and all is coming

(Sri K. Pattabhi Jois)

In der spirituellen Welt wie auch in der physischen kann man einen Berg aus verschiedenen Richtungen besteigen.

Für Sri K. Pattabhi Jois ist das 3. Glied – die Asanas oder die Körperübungen – der Einstieg in die Yoga Praxis. Da wir in einer nach außen gerichteten „körperlichen“ Welt leben und funktionieren, ist auch der Beginn von Ashtanga Yoga zunächst ein körperlicher. Durch die regelmäßige  Praxis wird dann rasch auch ein Effekt auf Geist und Seele erzielt und führt zu einem Erwachen eines tieferen Bewusstseins gegenüber sich selbst und der Umwelt.

Die Besonderheit des Ashtanga Yoga liegt in der präzisen Abfolge der von Pattabhi Jois entwickelten Körperübungen. In einem solchen Übungsablauf – auch Serie genannt – bereitet jede Körperhaltung die nachfolgende vor.
Diese aufbauende Methode entfaltet in der Einhaltung der Übungsabfolge den vollen Umfang der gesundheitsfördernden Wirkungen für Körper und Nervensystem. Die körperlich sehr anspruchsvollen Asanas werden kraftvoll, dynamisch und fließend geübt. Durch die schrittweise Annäherung an die einzelnen Asanas ist Ashtanga Yoga für jeden praktizierbar. Das Grundprinzip der Ashtanga Vinyasa Yoga Praxis besteht aus der kombinierten Anwendung einer tiefen und konstanten Ujjayi Atmung, das Halten muskulärer Körperverschlüsse (Bandhas), der Verbindung von Atem und Bewegung beim Vinyasa und der ruhigen Ausrichtung auf Konzentrationspunkte
(Drishti) (vgl. Fraser, 2007).

Der Geist wird nach Innen gerichtet und durch dieses Zusammenwirken von Asanas, Vinyasas, Drishtis, Bandhas und Ujjayi Atmung kommt es zu einem „Meditativen Tanz des Körpers mit dem Geist und dem Atem“.


Durch den fließenden Ablauf kommt man ins Schwitzen, die Muskeln und Gelenke werden durchspült und der Organismus gereinigt. Es entwickeln sich im Einklang Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft. Durch die Dynamik erreichen wir eine optimale Erhitzung des Körpers, die uns hilft den Körper zu dehnen, zu reinigen und Sauerstoff in jede einzelne Zelle zu bringen.

Ashtanga Vinyasa Yoga – Praxis ist ….

  • Ashtanga Yoga Mantra – Anfangsmantra
  • Körperverschlüsse – Bandhas: Mula Bandha (Beckenboden/Perineum), Uddiyana Bandha (unterhalb des Nabels), Jalandhara Bandha (Kinnverschluss)
  • besondere Atemtechnik – Ujjayi Pranayama
  • Sonnengruß A und B
  • Stehpositionen
  • Eine der Serien (1. Serie – Yoga Chikitsa – Yogatherapie)
  • Rückwärtsbeugen
  • Endsequenz
  • Entspannung (Savasana)
  • Mangala Mantra – Schlussmantra

Wirkungen auf Körper und Geist sind ….

Die erste Serie wird auch „primary series“ bzw. Yoga Chikitsa, die Yoga-Therapie, genannt. Sie soll den Körper reinigen und wieder korrekt ausrichten. Der Schwerpunkt der Übungen liegt auf den Vorwärtsbeugen und den hüftöffnenden Übungen.

  • Aufbau von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit
  • Gesunderhaltung Wirbelsäule, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Nervensystem
  • Korrektur von körperlichen Fehlhaltungen
  • Entgiftung und Reinigung des Körpers durch starke Hitzeentwicklung
  • Unterstützung der körperlichen Selbstreinigungsmechanismen durch Reinigungsübungen
  • Abbau von Muskelverspannungen, Verbesserung Muskeldurchblutung
  • Stimulation und Massage der inneren Organe und deren Funktionsverbesserung
  • Förderung Entspannungsfähigkeit
  • Gesteigerte Stressresistenz und Förderung Stressabbau
  • Stärkung der Gesamtpersönlichkeit
  • Schulung der Konzentrationsfähigkeit und Verbesserung Leistungsfähigkeit
  • Beständigkeit des Geistes
  • Emotionale Stabilität
  • Höheres soziales Verantwortungsbewusstsein
  • Entwicklung der Eigenverantwortung auf körperlicher und seelischer Ebene